Der Norden Äthiopiens – entlang der Historischen Route
Der Norden Äthiopiens ist das alte Land des afrikanischen Kontinents. Hier finden Sie faszinierende historische Stätten, unschätzbare Reliquien einer antiken Zivilisation umgeben von einer atemberaubenden Landschaft. Entlang der malerischen Historischen Route bekommen Sie einen Einblick in die Vergangenheit Äthiopiens. Sehen Sie die Inselklöster auf dem Tana See, die Burgen bei Gondas, die geheimnisvollen Stelen von Axum, die aus dem Fels gehauenen Kirchen von Lalibela und die Ruinen des Palastes der Königin von Saba. Fahren Sie zu beeindruckenden Naturschauspielen, wie den Fällen des Blauen Nils und die 4600m hohen Gipfel des Simien Gebirges mit tief abfallenden Schluchten.
Mögliche Stationen einer 10-12tägigen Reise
Addis Abeba
Addis Abeba, die Hauptstadt Äthiopiens ist umgeben von herrlichen Bergen mit einem milden afro-alpinem Klima. Bewundern Sie hier die schöne Architektur der Stadt, verweilen Sie in Espressobars und lassen Sie die Tage in den zahlreichen Nachtclubs ausklingen. Hierzu stehen in vollem Kontrast die durchziehenden Eselskarawanen. In dieser drei Millionen-Metropole kommt so schnell keine Langeweile auf.
Debre Libanos - Debre Markos
Entlang der Historischen Route geht es Richtung Norden. Nach ungefähr 110 Kilometern erreichen Sie Debre Libanos. Besichtigen Sie hier Erinnerungsstücke des Heiligen Tekle Haymanot, der im 14. Jahrhundert in einer Höhle sieben Jahre lang auf einem Bein stehend asuharrte. Die Stelle wird heute von einer Kirche markiert. In der Nähe finden Sie auch die alte „Portugiesische Brücke“. Fahren Sie weitere 200 Kilometer Richtung Norden und besuchen Sie Debre Markos. Hier steht die Kirche des Heiligen Markus aus dem 19. Jahrhundert. In der Kirche können Sie beeindruckende Malereien verschiedener Szenen aus der biblischen und religiösen Geschichte besichtigen.
Bahar Dar - Tana See
Bahar Dar liegt am südlichen Ufer des Tana-Sees und etwa 560 Kilometer nördlich von Addis. Die spektakulären Tis-Isat Wasserfälle am Ursprung des Blauen Nils sind ein absolut beeindruckendes Naturschauspiel. Auf den zahlreichen Inseln im Tana-See können Sie viele historische Klöster und Kirchen besichtigen. Besonders beeindruckend ist das Kloster Dega Stefanos auf der gleichnamigen Insel. Hier finden Sie eine unschätzbar wertvolle Sammlung an Ikonen und alten Schriften. Hier liegen auch die Mumien mehrer Kaiser Äthiopiens. Auf einer anderen Insel sollten Sie dem alten Kloster Ura Kidane Mihiret einen Besuch abstatten.
Gondar
750 Kilometer nördlich von der Hauptstadt liegt die prachtvolle alte Königsstadt Gondar. Umgeben von gewaltigen Mauern finden Sie hier den eindrucksvollen Kaiserpalast von Fasilidas und eine der schönsten Kirchen Äthiopiens. Die Debre Birhan Selassie ist wunderschön ausgemalt und von deren Holzdecke Engel mit weit aufgerissenen Augen auf die Besucher herabblicken. Sie hat als einziges Gotteshaus die Invasion der Derwische überstanden und wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Axum
Durch grandiose Berglandschaft der Simien Berge fahren Sie von Gondar nach Axum. Mit Blick auf den vierthöchsten Berg Afrikas, dem Ras Dashen, fahren Sie durch atemberaubende Landschaft des Tekeze Tals und erreichen schließlich Axum, das Rom Äthiopiens. Die Stadt mit den vielen antiken Bauwerken ist der nördlichste Punkt der Historischen Route und die älteste Stadt des Landes. Zur Zeit des Königs Ezana im 4. Jahrhundert hatte das Reich seine Blütezeit. In der Kathedrale der Heiligen Maria liegt laut der Überlieferung die Bundeslade mit den 10 Geboten. Axum ist vor allem für seine sieben geheimnisvollen Steinstelen bekannt, von denen drei die gleichen Verzierungen haben und alle sind aus je einem Granitblock erstellt. Der einst größte Monolith maß 33 Meter und wog 500 Tonnen, bis er in ferner Vergangenheit umstürzte.
Makale
Auf dem Rückweg nach Addis Abeba fahren Sie vorbei an dem einzigartigen Kloster Debre Damo nach Makale. Der Ort ist berühmt für seine 20 aus dem Fels gehauenen Kirchen. Hier können Sie Kamel-Karawanen, schwer beladen mit Salzblöcken, die aus der mörderisch heißen Danakil-Senke kommen, beobachten.
Lalibela
Lalibela ist der letzte Stopp auf der Historischen Route und weltberühmt für seine 12 mehrstöckigen Felskirchen aus dem 13. Jahrhundert. Auf der Weiterfahrt nach Addis Adeba passieren Sie das Awash-Tal. Hier finden Sie eine der bedeutendsten paläontologischen Ausgrabungsstätte Afrikas. 1974 hat man hier das Skelett von Lucy gefunden, welche als erste, nachgewiesene Vorfahrin des Homo Sapiens gilt. Das Skelett ist 3,5 Millionen Jahre alt. Östlich von Addis Abeba hat sich eine eindrucksvolle Vielfalt verschiedener Völker angesammelt und einiger der besten Kaffeesorten kommen aus dieser Region. Das flache, trockene Wüsten- und Savannengebiet liegt tausend Meter tiefer als das äthiopische Zentralplateau. Hier fährt die einzige Bahnlinie von Addis über Dire Dawa nach Djibouti am Golf von Aden. Von Dire Dawa sind es dann noch 50 Kilometer durch wunderschöne Landschaft in die viertheiligste Stadt des Islams, Harar.
Der Osten Äthiopiens – von wunderschöner Landschaft zu beeindruckender Kultur
Mögliche Stationen einer 4-6tägigen Reise
Addis Abeba – Nazaret – Awash National Park
Von Addis fahren Sie auf einer gut asphaltierten Straße in 100 Kilometer entfernte Nazaret. Nazaret liegt im Hochland von Abessinien und ist der Beginn des ostafrikanischen Grabenbruchs. Von hier aus fahren Sie weiter über Metehara in die Kleinstadt Awash. Awash ist Ausgangspunkt für einen Besuch des gleichnamigen Nationalparks, der berühmt für den imposanten Fantale-Vulkan, die heißen Quellen und die Lavafelder ist. Beobachten Sie hier die vielfältige Tierwelt zu der unter anderem Nilpferde, Krokodile, Löwen, Antilopen, Paviane und mehr als 400 verschieden Vogelarten gehören.
Dire Dawa
Von Awash fahren Sie 265 Kilometer nach Dire Dawa. Hier besichtigen Sie die nahegelegenen Höhlen in denen Sie prähistorische Malereien bewundern. Auf dem farbenprächtigen Markt sehen Sie dem geschäftigen Treiben der dort ankommenden Karawanen der Oromo, Afar und Somali zu.
Harar
Nach 54 Kilometern erreichen Sie über eine gut asphaltierte Straße Harar, eine der vier heiligsten Städte des Islam und Hochburg äthiopischer Muslime. Außerdem ist die Stadt berühmt für seine 99 Moscheen. Ebenfalls ein Besuch wert sind der Muslim Markt und der Christian Markt. Eine weitere Attraktion sind die Hyänen-Männer. Sie füttern die aus den Bergen kommenden wilden Hyänen mit der Hand oder reichen den Tieren das Futter sogar aus ihrem eigenen Mund entgegen. Machen Sie außerdem einen Abstecher in das Babille Elephant Sanctuary und in das Tal der Wunder. Der Rückweg nach Addis Abeba kann von Dire Dawa aus mit dem Fluzeug angetreten werden.
Der Süden – üppige Vegetation und traditionelle Stämme
Der Süden fasziniert durch seine üppige Vegetation und Artenvielfalt, vor allem aber durch die Vielfalt der Völker und Stämme, die sich hier ihre Traditionen und Bräuche bewahrt haben.
Mögliche Stationen einer 5-6tägigen Reise
Awasa
Richtung Süden geht es von Addis Abeba entlang einer Kette herrlicher Seen durch das Rift Valley, nach Awasa. Der Afrikanische Grabenbruch zieht sich durch den gesamten östlichen Teil des Kontinents und ist sogar aus dem Weltraum noch deutlich zu sehen. In Awasa dürfen Sie sich einen Besuch auf dem farbenfrohen Fischmarkt nicht entgehen lassen und auch ein Besuch im nahegelegenen Bale-Mountains Nationalpark ist ein absolutes Muss.
Arba Minch
Am Westufer des Abaya Sees, der größte des Rift Valleys, entlang geht es nach Abra Minch. Der See ist eine besondere Attraktion, da er zum größten Teil dunkelrot leuchtet, ausgelöst durch chemische Reaktionen. In Abra Minch haben Sie einen herrlichen Blick auf den Chamo See, sowie den Abaya See und den Nechisar Nationalpark. Besuchen Sie das Dörfchen Chencha in den gleichnamigen Bergen. Hier sind die Dorse, frühere Krieger zu Hause. Sie sind vor allem durch ihre riesigen Bienenstockhütten bekannt. Schauen Sie den Dorsen bei der ihrer Webkunst, mit der sie ihren Lebensunterhalt verdienen, über die Schulter.
Nechisar Nationalpark
Besuchen Sie den Nechisar Nationalpark, der die Heimat der endemischen Swayne Kuhantilope ist. Entdecken Sie in den weiten Savannengebieten Zebras, Kudus und Dikdiks. In den Wäldern des Parks können Sie Paviane, Buschböcke, Flussschweine und Meerkatzen in Ihrem natürlichen Lebensraum hautnah erleben. Bei einer Bootstour machen Sie die Bekanntschaft von riesigen Krokodilen, Nipferden und zahlreichen Wasservögeln.
Konso – Turmi – Jinka – Mago Nationalpark – Omo River
Weiter geht Ihre Fahrt Richtung Süden entlang des Chamo-Sees nach Konso. Um die Altstadt von Konso besuchen zu können muss Eintritt gezahlt werden, der sich aber allemal lohnt. Das Volk der Konso ist bekannt für die beeindruckenden Generationspfähle und ihren Totenkult. Durch Tsemay- und Bena-Stammesgebiete geht es Richtung Westen nach Turmi und von hier Richtung Norden nach Jinka, dem Tor zum Mago Nationalpark. Hier erwartet Sie ein Höhepunkt Ihrer Reise: ein Besuch bei den Mursi. Die Frauen der Mursi tragen riesiege Tonscheiben in Lippen und Ohren, wie es dem Schönheitsideal dieses Stammes entspricht. Die Männer sind mit Schmucknarben tätowiert. Am Omo-Fluss leben die Hamer, Ari und Bena, die sehr viel Zeit ihrer Körperbemalung und kunstvollen Frisuren widmen. Von Jinka fliegen kleine Maschinen der Ethiopian Airlines zurück nach Addis Abeba.