Meine Kapverden Rundreise – Individuell unterwegs

Nach sechs Stunden Flug lande ich auf Sal und meine Kapverden Rundreise kann beginnen. Ich fühle mich gleich ganz sicher. Sicher, dass die nächsten zwei Wochen großartig werden; ein Erholungsurlaub, ohne zwischendurch an das traute Heim zurückzudenken. Denn hier kann ich mich zu Hause fühlen. Cabo Verde – zum vierten Mal! Die Sehnsucht hatte mich schon auf der ersten Reise gepackt.

Am Flughafen Sal ist es überschaubar: gespannte Urlauber und einige Kapverdianer reisen aus dem europäischen Ausland mit süßen kleinen Kindern und Koffern voller Geschenke ein. Das Touristenvisum ist schnell per Stempel im Reisepass bestätigt, das Gepäck auf dem einzigen Laufband sofort gefunden. Also gehe ich gleich in die Sonne und fühle mich erleichtert. Zeitdruck wird es vorerst nicht mehr geben, ich kann mich jetzt den Inseln hingeben. Vom Flughafen trampe ich nach Santa Maria, die größte Stadt der Insel. Erstaunt über das veränderte Stadtbild durch moderne Hotels mit Pauschaltouristen gehe ich zum Strand.

So schön wie in Erinnerung finde ich den Strand vor, lasse mich auf einem roten Plastikstuhl neben einer kleinen Snackbar nieder und beobachte zahlreiche Wassersportler, die auf den Wellen mitten im Atlantik reiten. Ich denke an zurückliegende Tauchgänge mit Schwärmen von Doktorfischen, den „Acanthurus monroviae“ mit dem leuchtend gelben Fleck, die man wohl nur hier zu sehen bekommt. Träumend komme ich in diesen ersten Stunden meiner Kapverden Rundreise auf den Inseln im Atlantik an, hier am weißen Sandstrand, und fliege erst abends weiter nach Mindelo, in die Hauptstadt der Insel São Vicente.

Diese Hafenstadt ist belebt, bunt und ein Ort, den man durch die Straßen ziehend kennenlernt. Ich hab mich dort mit einem deutschen Kunststudenten verabredet, und wir trinken in einer Eckkneipe am Fischmarkt einen Groque. Wir fallen kurzzeitig auf, üblicherweise finden sich hier nur die Hafenarbeiter ein. Aber das Interesse an uns lässt schnell nach, gibt es doch noch genug zu tun oder aber es gab schon zu viel zu trinken. Ich mag diese Stadt, nehme aber schon am nächsten Morgen die Frühfähre nach Santo Antão, der nächsten Station meiner Kapverden Rundreise.

Mein Gefühl während der ca. einstündigen Fahrt ist nicht zu beschreiben. Es ist die pure Vorfreude auf die schönste Insel der Welt, die ich gleich erreichen werde. Am Hafen in Porto Novo legen wir an, und ich suche das Sammeltaxi, den „Aluguer“, nach Alto Mira. Schwierig zu finden im lebhaften Treiben der vielen Menschen, die bepackt mit zahlreichen Kisten voller Lebensmitteln umherlaufen. Die Kisten werden jetzt auf den Dächern der Transporter Platz finden, zu meiner Verwunderung auch eine kleine Ziege, die in luftiger Höhe auf einem Aluguer steht. Ich muss ein Foto machen, so ein Bild sieht man nicht alle Tage! Für die Beteiligten hier stellt es eine bedeutungslose Situation dar.

Mein Gepäck ist auf dem Dach des Aluguers verstaut, und es bleibt noch ausreichend Zeit für ein kleines morgendliches Superbock, denn bis zur eigentlichen Abfahrt wird das Auto noch einige Zeit durch die Stadt fahren, auf der Suche nach Mitfahrern nach Alto Mira. Dieses idyllische Dorf liegt in einem Tal umringt von grandiosen Bergformationen. Dort wohne ich in einer privaten Unterkunft und bin dankbar dafür, eine so nette Familie kennengelernt zu haben. Mein Lieblingsplatz ist in den folgenden Tagen die Steintreppe zur Dachterrasse, in der Morgensonne mit Kaffee und Bananenchips, mittags die Feldarbeiter beobachtend, die mit ihren Eseln zurück ins Dorf kommen, erschöpft durch die Hitze aber mit reichlich frisch geerntetem Gemüse.

Die Männer ruhen sich dann im Schatten unter den Bäumen aus und spielen das Brettspiel „Oril“. Meine Spielversuche gegen die Mädels im Haus waren lustig und ohne wirkliche Chance.

Die Abende mit Blick ins Tal und die zeitigen Sonnenuntergänge lassen die Tage herrlich ausklingen. Spätestens in Alto Mira weiß ich wieder, was Dunkelheit bedeutet und wie ein Sternenhimmel mit all den Milchstraßen funkeln kann. Ich bin begeistert. Die Wanderungen in dieser Gegend sind vielfältig wählbar, ich entscheide mich für die nicht so beschwerlichen. Nach vier Tagen ist auch diese schöne Zeit vorbei, und es geht weiter auf die andere Seite der Insel. Bei einem Stopp in der Hafenstadt Porto Novo bekomme ich während meiner Rundreise auf den Kapverden sogar die Möglichkeit, mir das dortige Krankenhaus anzusehen. Da ich selbst im klinischen Bereich arbeite, bin ich besonders interessiert. Die Ausstattung wirkt spartanisch, im Kontakt zu Ärzten und Pflegekräften wird aber schnell deutlich, dass die Qualität der Versorgung besser ist, als es der erste Eindruck zulässt. Impfkampagnen, Aufklärungsarbeit, Schwangerenversorgung und auch psychologische Gespräche gehören zum Klinikalltag. Diesem Einblick in die Realität des Landes folgt eine wunderbare Fahrt mit dem offenen Aluguer über die Berge. Ich fahre bis zum Cova Krater, um von dort zur nächsten Unterkunft zu wandern.

Im Tal von Paúl wird mir nochmal der Name des Landes bewusst, „Cabo Verde“. Grün ist es hier und bunt. Farbig sind entweder die Blüten des Hibiskus oder die bunten Schüsseln der Frauen, die auf ihren Köpfen z.B. Papaya transportieren. Versuche meinerseits, diese Gleichgewichtsübung mit einem Sack Bohnen nachzuahmen, beschreibe ich besser nicht genauer. Da bleibe ich lieber Tourist und genieße die Wanderungen durch atemberaubende Landschaften und die Sonne, die durch die Zuckerrohrblüten funkelt. Aus Zuckerrohr wird der landestypische Groque hergestellt, hier im Tal finden sich mehrere Destillen.

Zum Abschluss meiner Kapverden Rundreise verbringe ich einige Tag in Ponta do Sol. Die Pension, in der ich wohne, gehört einem älteren Mann. Sr. Aldevino hat lange Zeit in Hamburg gelebt und ist zur See gefahren. Ich freue mich über die netten Gespräche mit ihm. Er gibt mir ein Zimmer mit Blick zum Meer. Nachts erinnert mich das Meeresrauschen daran, dass ich mitten im Atlantik bin. Unglaublich. Irgendwann möchte ich mal frühmorgens mit einem der bunten Fischerboote aufs Meer fahren, dazu gehören Mut und ein nicht zu hoher Wellengang.

Bei dieser Reise ziehe ich es stattdessen erst mal vor, am ersten Advent in die dortige Kirche zu gehen. Das ist ein Fest. Alle haben sich schick gemacht, die süßen Mädchen in weißen Kleidern (eines setzt sich gleich auf meinen Schoß) und der Gesang machen mich richtig froh. Es passt zum Urlaub, gute Stimmung und 30 Grad im Dezember. Herrlich. Abends geht es dann musikalisch weiter. Ich liebe die kapverdische Musik. Bei leckerem Essen sind wie so oft Musiker in der Bar und spielen Songs von Cordas do Sol.

Ein bisschen wehmütig denke ich an die bevorstehende Rückreise nach Hamburg und erwische mich dabei, wie ich schon von meiner nächsten Kapverden Rundreise träume…

 

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