Reisen mit Babys (0 bis 2 Jahre) Der erste gemeinsame Urlaub mit dem Baby ist spannend und aufregend zugleich für frisch gebackene Eltern. An was müssen Sie alles denken? Sollten Sie mit dem Baby über- haupt schon verreisen? Und wenn ja, wohin? Viele Fragen, die im ersten Moment verwirren können. Sehen Sie die folgenden Abschnitte daher als eine Hilfestellung an, die Ihnen ein wenig Orientierung geben soll, worauf Sie bei ei- ner Reise mit Ihrem Baby achten sollten. Nur hinsichtlich der Frage, ob Eltern grundsätzlich mit einem Baby verrei- sen sollten, müssen Sie an dieser Stelle auf eine Antwort verzichten. Denn diese Entscheidung muss jedes Paar für sich selbst treffen und auf sein eigenes Bauchgefühl hören. Fest steht jedoch, dass die Kleinen schon ab einem Alter von drei Monaten einen Ortswechsel gut vertragen und die Wonneproppen auch nicht mehr so zerbrechlich sind, wie die meisten Eltern befürchten. Das wird Ihnen auch der Kinderarzt bestätigen, bei dem Sie Ihren Nachwuchs vor einer Reise gründlich durchchecken lassen sollten. Am besten ist es, wenn Sie ihm schon recht- zeitig von Ihren Reiseplänen erzählen. Denn er kann Ihnen genau sagen, wie fi t Ihr Kind ist und was in der Reiseapo- theke an wichtigen Medikamenten und Cremes auf keinen Fall fehlen sollte. Neben dem ‚Ob‘ ist auch das ‚Wohin‘ eine berechtigte Fra- ge. Aber auch die ist längst nicht so kompliziert, wie viele meinen. Wichtig ist, dass es am Zielort nicht zu heiß ist, da Babys den Temperaturwechsel noch nicht so gut verkraften. Hohe Temperaturen bedeuten in der Regel viel Sonne und aus der sollten Sie Säuglinge möglichst heraushalten. Aber auch ältere Kinder sollten nur sehr wenig der direkten Sonne ausgesetzt werden, besonders nicht in den heißen Mittagstunden. Ihr ständiger Begleiter sollten daher Hüte, Mützen und Sonnenmilch mit Sonnenschutzfaktor 30 oder höher sein, mit der Sie Ihr Baby und auch sich selbst vor der Sonneneinstrahlung und schließlich vor einem Sonnen- brand oder -stich schützen können. Dieser Aspekt ist sicher allgemein bekannt, aber man sollte sich ihn noch einmal vor Augen führen (siehe Checkliste für den Urlaub, ab Seite 36). In Regionen, wo immer ein frisches Lüftchen weht – etwa an der See oder in den Bergen – sind Tücher oder Baum- wollschals optimal. Insgesamt ist bequem und einfach zu wechselnde Kleidung Gold wert und wird Ihnen in vielen Situationen das Leben erleichtern. Während ältere Kinder schon probierfreudiger sind und mit unbekannten, neuen Situationen oft erstaunlich gut zurechtkommen, kann es bei Babys nicht schaden, so viel wie möglich von den eigenen Sachen mit auf Reisen zu nehmen. Angefangen bei der Lieblingsbreisorte, die sich bewährt hat, über die eigenen Kuscheltiere, Schnuller und Lieblingsdecken, bis hin zu den Windeln, Lätzchen und dem Kinderwagen: Wenn sich schon die gesamte Umwelt verändert, vieles anders riecht und aussieht, geben gerade den Kleinsten bekannte und vertraute Dinge ein Gefühl von Sicherheit. Essen und Trinken spielen dabei eine besonders wichtige Rolle, die enorm zum Wohlfühlfaktor der Kinder beitragen. Zu guter Letzt sollten Sie insbesondere bei Babys darauf achten, dass während der Reise genügend Ruhe eingehal- ten wird, die Distanzen verkürzt werden und Sie mal etwas länger an einem Ort übernachten. Reisen mit Kleinkindern (2 bis 6 Jahre) Längere Flugstrecken, nächtliches Umsteigen, ewige Fahr- ten im Auto – für Kleinkinder ist eine Reisestrecke, die sehr lange dauert, quälend langweilig. Sie schlafen längst nicht mehr so viel wie Säuglinge, weshalb man hier manchmal mit kleinen Tricks arbeiten muss, um die Kinder bei Laune zu halten. Wenn man diese beachtet, kann eine Fernreise mit Kleinkindern ein Riesenspaß werden. Ein guter Trick, um Kinder auch auf längeren Fahrten bei Laune zu halten, ist Beschäftigung. Packen Sie Spielzeug, Hörspiele oder Malbücher ein, mit denen sich die Kinder auf der Fahrt beschäftigen können. Doch auch das Lieblings- spielzeug kann Ihnen nur eine begrenzte Zeit aus der Pat- sche helfen. Gemäß dem Motto „weniger ist mehr“ sollten Sie darauf achten, mit dem Auto nicht länger als vier Stun- den unterwegs zu sein – und das im Durchschnitt auch nur alle zwei bis drei Tage bei Rundreisen. Planen Sie außerdem regelmäßige sowie spontane Pausen ein. Sei es, um eine Kleinigkeit zu essen, sich die Beine zu vertreten oder Fotos zu machen. Außerdem sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass 100 Kilometer auf deutschen Au- tobahnen etwas ganz anderes sind, als 100 Kilometer zum Beispiel auf einer Schotterpiste in Namibia oder im gebirgi- gen Malaysia. Hier gilt es, für die Strecken unbedingt mehr Zeit einzuplanen und trotz des geringen Verkehrsaufkom- mens die Sicherheit nicht zu vergessen. Wer mit Kleinkindern fl iegt, tut ebenfalls gut daran, nächtli- ches Umsteigen zu vermeiden. Das bedeutet für Sie und die Kleinen nur zusätzlichen Stress. Zahlen Sie notfalls lieber etwas mehr und achten Sie in erster Linie auf angenehme Flugzeiten, als günstig, dafür jedoch mit aufgewühlten oder übermüdeten Kindern am Urlaubsziel zu landen. Nachtfl ü- ge eignen sich wie schon kurz zuvor erwähnt für Familien besonders gut. 32 ReiseArt – Die Kunst mit Kindern „richtig“ zu verreisen